EIN LETZTER VERSUCH: Spinningkurs


Also Spinningkurs um elf! Ich sitze sogar schon um halb elf im Saal der großen Spiegel! Ausser mir strampeln da noch drei Herren. Auf die Ohren gibt es brutal laute Musik! Ich trete in die Pedalen und gebe alles was das Gerät grade noch so aushält! Falls man sich langweilt, kann man in die riesige Spiegelwand blicken und sich fragen, ob man sich selber toll findet. Um Punkt elf zieht einer der Herren den Stöpsel und die brutal laute Musik geht aus.

 

 Mir rauschen die Ohren.

 

"Nur zur Info", brüllt der Stöpselzieher in den Raum, "der Spinningkurs fällt heute aus!"

 

Nee, ne?! Der erste Spinningkurs, der MIR mal zeitlich passt! Wäre doch heute für alle super gewesen! Wann gibt es denn wohl mal wieder einen Heiligabend, an dem vormittags schon alle Geschäfte dicht sind?

 

Im Januar klappt es dann! Mein zweiter Versuch mit dem Spinningkurs! Alle Spinning Bikes sind besetzt! Der Weihnachtsspeck MUSS jetzt runter! Und schon tritt ein: der Spinning Instructor. Es folgen die ersten Kommandos, die die brüllend laute Musik noch locker übertönen.

 

Dann folgt mit Schrecken die Erkenntnis: die ganze Schinderei hier absolviert man im Stehen! Ugh? Wieso das denn? Nur ganz kurz darf man sich zwischenzeitlich mal auf den Sattel setzen! Was sagt denn wohl mein Knie dazu? Besser mal nicht drüber nachdenken! Gut, dass der Kurs nur 45 Minuten dauert! Ich kann weder ständig stehend treten, noch finde ich den Rhythmus zur abartig lauten und gruselig schlechten Musik!

 

Ich sehne mich zurück zu meinen einsamen Deichen mit den doofen Schafen und zu meinem Renner, der leise und elegant über den glatten Asphalt schnurrt. Das mit dem Spinningkurs und mir - ich glaube, das hat keine Zukunft!